Glaukom


Glaukom

Das Glaukom ist eine schleichende Erkrankung des Sehnerven. Durch zu hohe Augeninnendruckwerte kommt zu einer schleichenden, schmerzlosen Schädigung des Sehnerven. Die große Gefahr des Glaukoms besteht darin, dass der Patient im Anfangsstadium der Erkrankung keinerlei Beschwerden, weder Schmerzen noch Sehminderung, bemerkt. Erst im weiteren Verlauf – bei bereits vorhandenem Dauerschaden – treten Ausfälle im Gesichtsfeld auf.

 

 

Ein Glaukom kann prinzipiell in jedem Lebensalter auftreten, jedoch steigt mit zunehmendem Alter das Risiko. Bei familiärer Belastung ist die Wahrscheinlichkeit, an Glaukom zu erkranken, deutlich erhöht. Wird die Erkrankung rechtzeitig erkannt, können in den meisten Fällen täglich applizierte Augentropfen das Fortschreiten der Erkrankung verhindern. Selten können im fortgeschrittenen Stadium operative Eingriffe erforderlich sein.

Der Augeninnendruck ist ein Wert, der – ähnlich wie der Blutdruck –  innerhalb eines Tages und auch von Tag zu Tag schwankt. Ein gemessener Wert ist immer nur eine Momentaufnahme. Deshalb ist es sinnvoll, Augeninnendruckmessungen zu verschieden Tageszeiten durchzuführen.

Enorm wichtig für die Verlaufskontrolle ist Beurteilung des Sehnervens. Durch unzureichend eingestellte Druckwerte kommt zu einer zunehmenden Exkavation (Aushöhlung) des Sehnervens. Diese Veränderung kann durch Untersuchung an der Spaltlampe mittels einer Lupe festgestellt.

Weitere wichtige Untersuchungen zur Verlaufsdiagnostik bei bestehendem Glaukom oder Verdacht auf Glaukom sind die Gesichtsfelduntersuchung (Funktionsprüfung der Nervenfasern) und eine Bildaufnahme vom Sehnervenkopf (HRT, Papillen-OCT, Papillenfoto), mit denen krankhafte Veränderungen sicher festgestellt werden können.

Was wir für Sie tun können:

Messung des Augeninnendrucks 

Die Messung des Augeninnendrucks erfolgt entweder berührungslos mit dem Non-Kontakt-Tonometer oder mit der applanatorischen Messmethode nach Goldmann

Die Basis-Vorsorge

Das einfache Glaukom-Vorsorge umfasst die Spaltlampenuntersuchung einschließlich der Kontrolle des zentralen Augenhintergrundes, die Beurteilung des Sehnervens hinsichtlich Nervenfaserschaden und Durchblutung sowie die Messung des Augeninnendrucks (Individuelle Gesundheitsleistung: 20 Euro). Wir empfehlen Ihnen die Basis-Vorsorge ab dem Alter von 40 Jahren im Abstand von 2 Jahren, ab dem Alter von 60 Jahren jährlich.

Die Erweiterte Glaukomvorsorge mit dem HRT

Mit der Papillen-Tomographie durch den Heidelberger Retina Tomografen (HRT) lassen sich  Sehnervenfasen und Sehnervenkopf äußerst präzise vermessen. Bei der Untersuchung wird mit einem speziellen Lichtstrahl die Oberfläche des Sehnerven in höchster Auflösung abgetastet. Ein Computer erstellt daraus dreidimensionale Bilder des Sehnervenkopfes, die eine viel genauere Beurteilung bieten als herkömmliche Methoden. Kleinste Veränderungen werden sichtbar, gefährliche Entwicklungen können rechtzeitig bemerkt und schon Jahre bevor Dauerschäden auftreten behandelt werden.

Der eigentliche Messvorgang dauert nur wenige Sekunden, insgesamt können Sie mit einem Zeitaufwand von ca. 10 Minuten rechnen. Die Untersuchung ist vollkommen schmerzfrei und kann bei unbeeinflusster Pupille (ohne Erweiterungstropfen) durchgeführt werden.

Besonders zu empfehlen ist die HRT-Untersuchung bei folgenden Patienten:

  • bekanntes Glaukom (sichere Verlaufskontrolle)
  • familiäre Belastung (Glaukom bekannt bei Eltern, Großeltern oder Geschwistern)
  • auffällige Sehnervenveränderung
  • erhöhter Augeninnendruck

Was noch dazu gehört:

Die Hornhautdickenmessung (Pachymetrie) Die Messung des Augeninnendruckes kann in Einzelfällen durch die individuelle Dicke der Hornhaut variieren. Deshalb ist es sinnvoll, eine einmalige Hornhautdickenmessung durchzuführen, um im Einzelfall einen entsprechenden Korrekturfaktor für die Augeninnendruckwerte zu berücksichtigen.