Was ist eine Katarakt oder ein Grauer Star?
Der Graue Star ist nicht zu verwechseln mit dem Grünen Star. Außer der Namensähnlichkeit haben beide nicht sehr viel gemeinsam.
Die Linse im Auge hat die gleiche Funktion wie die Linse oder das Objektiv in einem Fotoapparat. Wenn diese Linse sich eintrübt, wird das Bild unscharf, verschwommen. Man sieht wie durch einen leichten Schleier, der mit der Zeit immer dichter wird. Parallel nimmt die Blendungsempfindlichkeit zu. Betroffene merken dies häufig beim Autofahren in der Dunkelheit. Die Farbe der schwarzen Pupille wird heller und verändert sich von schwarz nach grau, gelblich oder weiß. Oft ändert sich die Brechkraft des Auges Richtung Myopie: Das Sehen in der Ferne wird schlechter, das Sehen in der Nähe dagegen besser, häufiger ist nun Lesen ohne Brille wieder möglich.
Wie kommt es zu dieser Eintrübung der ursprünglich klaren Augenlinse?
Bei der Eintrübung der Augenlinse handelt es sich um einen natürliche Altersveränderung und keine Erkrankung. Deshalb tritt diese Veränderung im Laufe des Lebens in unterschiedlichem Ausmaß bei jedem Menschen auf. Bestimmte äußere Einflüsse wie UV-Einstrahlung der Sonne, Medikamenteneinnahme (z.B. Cortison), bestimmte Grunderkrankungen oder Unfälle können den Prozess beschleunigen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Beseitigt werden kann ein Grauer Star mit Medikamenten nicht. In den meisten Fällen kann jedoch die Sehkraft durch eine kleine Operation wieder hergestellt werden. Die Katarakt- oder Star-Operation zählt mittlerweile zu den häufigsten und sichersten Operationen überhaupt. Dieser Routineeingriff – mehr als 500.000 Katarakt-Operationen in Deutschland jährlich – ist die effektivste medizinische Behandlungsmöglichkeit. Die Komplikationsrate ist sehr gering. Bei dem ambulanten Eingriff wird die getrübte Linse entfernt und durch eine vorher genau berechnete, künstliche Faltlinse ersetzt. Die Operation wird mit Kleinschnitttechnik durchgeführt, was zu einer schnelleren und besseren Heilung führt.
Der richtige Zeitpunkt für diesen Eingriff hängt von der noch vorhandenen Sehschärfe und Begleiterkrankungen des Auges ab. Operiert wird in der Regel immer nur ein Auge, das zweite folgt im Abstand von 2-3 Wochen oder später.
Katarakt-Operation
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Vor der Katarakt-Operation
Nach gründlicher Untersuchung mit Pupillenerweiterung beraten wir Sie im Vorfeld der Operation ausführlich. Zur genauen Bestimmung und Auswahl der Kunstlinse wird Ihr Auge im Vorfeld mittels unseres IOL-Masters präzise vermessen.
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Wie wird das Auge betäubt?
Die Katarakt-Operation ist schmerzlos und erfolgt in der Regel in Tropfanästhesie. In besonderen Fällen kann auch eine Sedierung oder eine Vollnarkose durchgeführt werden.
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Wo findet die Operation statt?
Unsere gesamten ambulanten Operationen (Katarakt-Operationen, Lid-Operationen, intravitreale Medikamentenapplikationen) führen wir direkt im ambulanten Operationszentrum im Seconia-Ärztehaus 2.Stock, eine Etage unter unserer Praxis) durch.
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Nach der Katarakt-Operation
Nach der Operation sollten Sie Ihrem Auge etwas Ruhe gönnen. Das bedeutet vor allem, nicht am Auge zu reiben oder zu drücken und keinen Schmutz und kein Wasser ins Auge zu bekommen. Ein spezielles Merkblatt erhalten Sie mit dem OP-Termin.
Premiumlinsen
Im Zuge der Katarakt-Operation ist es möglich, spezielle Premiumlinsen einzusetzen. Es gibt je nach Anspruch und Befund verschiedene Premiumlinsen.
Wir verwenden:
- Torische Linsen bei hohem Astigmatismus
- Blaufilterlinsen (bei Risiko einer AMD)
- Multifokale Linsen ( z.B. Trifokallinse) – Diese Linsen bieten die Möglichkeit, in vielen Alltagssituation ohne Brille zurecht zu kommen, in der Nähe (lesen), in der Zwischenentfernung (PC) als auch in der Ferne (Autofahren). Nicht für jeden Patienten ist die spezielle Linse sinnvoll oder möglich. Sprechen Sie uns bei Interesse an, wir beraten Sie gern ausführlich.